Spannende Einblicke in die CONUS-Living Labs beim CONUS Meetup #2

16.09.2021 0 Kommentare

Herzlichen Dank an alle, die beim zweiten CONUS Meetup am 08.09.21 unter dem Titel „Wie beleben die Living Labs den Niederrhein?“ dabei waren!

Spannende Einblicke, Insiderperspektiven gab es aus der Wissenschaft zu den vier CONUS Living Labs BioEconomyGenussregion NiederrheinAgriWear  und Autonomer ÖPNV zu hören.

Nach einer inhaltlichen Vorstellung der einzelnen Living Labs erzählten Prof. Dr. Thomas Pitz (Hochschule Rhein-Waal), Prof. Dr. Holger Beckmann (Hochschule Niederrhein) und Prof. Dr. Jochen Gönsch (Universität Duisburg-Essen) von den aktuellen Aktivitäten, Zwischenergebnissen und Entwicklungen in den thematisch sehr verschiedenen Pilotprojekten. Dabei sprachen sie nicht nur von den Potenzialen und Chancen, sondern gingen auch explizit auf Herausforderungen ein.

Beispielsweise bieten Biokunststoffe, wie sie im Living Lab BioEconomy erforscht werden, zwar großes Potenzial für eine nachhaltige Entwicklung, da sie anders als konventionelle Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Allerdings würden auch heftige Zielkonflikte mit der Lebensmitteproduktion entstehen, wenn auf landwirtschaftlichen Flächen vermehrt Pflanzen für die Kunststoffherstellung produziert werden. Darum setzen Prof. Dr. Holger Beckmann mit seinen Kolleg*innen vom GEMIT-Institut als auch von der Universität Duisburg-Essen auf die Verwertung von Abfällen und Reststoffen für die Herstellung von Biokunststoffen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft. Hier braucht es aber an vielen Stellen bessere politische Rahmenbedingungen, um zirkuläre Ressourcenströme zu fördern.

Im Living Lab Autonomer ÖPNV beschäftigen sich Prof. Dr. Thomas Pitz mit den Partner*innen von der Universität Duisburg-Essen u.a. damit, wie die gesellschaftliche Akzeptanz dieser neuen Technologie gesteigert werden kann. Aktuell sind automatisierte Mobilitätslösungen aufgrund ihrer erhöhten wahrgenommenen Sicherheit deutlich beliebter. Im ländlichen Raum könnten automatisierte und autonome Busse in Zukunft einen wichtigen Beitrag zu sozialer Gerechtigkeit leisten, wenn dadurch Menschen auf dem Land an Mobilität gewinnen würden.

Mit dem Living Lab Genussregion Niederrhein möchten Prof. Dr. Jochen Gönsch und seine Kolleg*innen regionale, kleine Lebensmittelbetriebe unterstützen. Mit dem Aufbau regionaler Kooperationen sollen u.a. die Lieferwege der kleinen Betriebe gebündelt werden, wovon man sich eine erhöhte Effizienz und geringere Kosten für jeden einzelnen Betrieb verspricht. Eine Herausforderung liegt hier in den geringen Zeitressourcen, die vielen Lebensmittelbetrieben für organisatorische Fragen zur Verfügung steht. Nichtsdestotrotz könnten solche Kooperationen statt kleinteiliger Wettbewerb langfristig die regionalen Betriebe stärken.

Digitale Lösungen wie Wearables aber auch künstliche Intelligenz spielen im Living Lab AgriWear eine zentrale Rolle, in dem sowohl die Hochschule Niederrhein als auch die Universität Duisburg-Essen arbeitet. Hier erforscht Prof. Dr. Holger Beckmann u.a. wie die in Gewächshäusern häufig benutzten Gelbkarten, die für die Anzeige eines Schädlingsbefalls genutzt werden, durch eine KI ausgewertet werden können. So könnten die Schädlinge auf eine möglichst schnelle und gezielte Art und Weise behandelt werden, um die Pflanzen zu schützen. Hier verspricht sich das Team eine große Übertragbarkeit der Methoden für weitere kleine Gewächshäuserbetriebe in der Region.

Das CONUS Meetup wurde moderiert von Güldilek Köylüoğlu Alabaş und Fabian Lohmar von der Universität Duisburg-Essen, das wie immer aufgezeichnet wurde. Alle Videos finden Sie in Kürze auf dem CONUS Youtube Kanal. Schauen und hören Sie also gerne rein!

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