Die öffentliche Hybridveranstaltung „Mobilität in Stadt und Land – gleichberechtigt? – Eine Region macht sich auf den Weg!“ der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF) und des Kompetenznetz urban-industrielle Versorgung am Niederrhein (CONUS) am 24. September 2020 ging der Frage nach, wie sich die zukünftige Mobilität zwischen ländlichem und urbanem Raum entwickeln muss, um gesellschaftlich, ökonomisch und wirtschaftlich nachhaltig zu sein. Teilgenommen hatten 70 Personen vor Ort in der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste und rund 100 online.
NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst hat bei der Veranstaltung die Ziele und Pläne seines Ministeriums mit einem besonderen Augenmerk auf das Stadt-Land-Gefüge in NRW kundgetan. 50 Milliarden Euro Investitionen in den Ausbau kluger Anbindungen bis in den ländlichen Raum seien bis 2030 geplant – in bestehende und zukünftige Verkehrsinfrastrukturen wie den Radwegausbau.
Neben Eröffnungsworten des Vorstandsvorsitzenden der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft Dieter Bathen und des Rektors der Universität Duisburg-Essen Ulrich Radtke, widmeten sich vier WissenschaftlerInnen dem Thema der regionalen Verkehrspolitik und zukünftigen Mobilitätsformen. Die ZLV-Professoren Michael Schreckenberg (Verkehrsphysik) und Ellen Enkel (Innovationsmanagement Mobilität) von der Universität Duisburg-Essen sowie Stefan Siedentop vom Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung und Thorsten Koska vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie formulierten konkrete Handlungsbedarfe an Politik, Unternehmen, Gesellschaft und Wissenschaft und stellten die neuen Wege der Mobilität nicht nur vor, sondern hinterfragten diese auch gleichzeitig: „Welche Mobilität wollen wir eigentlich in unserer Region fördern?“.
Eine Podiumsrunde mit Dirk Günnewig vom Verkehrsministerium NRW, ZLV-Professor Rudolf Juchelka von der Universität Duisburg-Essen, Peter Giesen von der Niederrheinischen Verkehrsbetriebe AG und Katrin Knur von der Stadt Bottrop beschäftigte sich unter anderem mit der Frage, welcher Richtungswechsel in einer Zeit nach COVID-19 für den öffentlichen Personennahverkehr sinnvoll ist – unter schwer vorhersagbaren Effekten durch mehr Homeoffice und einem grundsätzlich veränderten Verkehrsnutzungsverhalten der BürgerInnen. Dass aber, trotz aktueller Entwicklungen, nur der stete Ausbau eines multimodalen ÖPNV-Netzes bis hinein in die ländlichen Regionen einen Wandel erwirken kann, stimmten Podium und Publikum zu.
Programm, Fotogalerie und Videomitschnitt finden Sie auf der JRF-Website.
Zu den Veranstaltern:
Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF):
Die JRF ist die Forschungsgemeinschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, gegründet als gemeinnütziger Verein und Dachorganisation für 15 landesgeförderte, rechtlich selbstständige, außeruniversitäre und gemeinnützige Forschungsinstitute. Unter dem Leitbild „Forschung ‚Made in NRW‘ für Gesellschaft, Wirtschaft, Politik“ arbeiten die JRF-Institute fachübergreifend zusammen, betreiben eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, fördern wissenschaftlichen Nachwuchs und werden von externen GutachterInnen evaluiert. Neben den wissenschaftlichen Mitgliedern ist das Land NRW ein Gründungsmitglied, vertreten durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft. Mehr Infos unter www.jrf.nrw
Kompetenznetz urban-industrielle Versorgung am Niederrhein (CONUS):
Im CONUS-Netzwerk schließen sich Hochschulen, Gemeinden, Unternehmen und weitere zivile und öffentliche Akteure vom Niederrhein zusammen, um gemeinsam innovative und digitale Lösungen zu entwickeln. CONUS setzt dabei auf die Stärkung und Verknüpfung von lokalen Industrien zwischen Stadt und Land in der Region und im Nachbarland Niederlanden, um das übergeordnete Ziel des Klimaschutzes – insbesondere die Reduktion des ökologischen Fußabdrucks – zu erreichen. Dazu werden in Living Labs unterschiedliche Innovationen erprobt, z.B. autonomes Fahren, hochdigitalisierte Landwirtschaft, kollaborative Lebensmittelversorgung und biobasierte Rohstoffe. Das Projekt CONUS wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes NRW gefördert.
CONUS Praxiskoordination und Öffentlichkeitsarbeit
Dorothee Gangnus
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